PK 28 Doromanie – Die Sucht zu schenken

Doromanie – Wenn die Besessenheit vom Schenken zur Krankheit wird

Das Schenken gehört zu den schönsten zwischenmenschlichen Gesten. Es zeigt Wertschätzung, Liebe und den Wunsch, Freude zu bereiten. Doch was passiert, wenn dieses Verhalten außer Kontrolle gerät und zwanghafte Züge annimmt? Hier kommt die Doromanie ins Spiel – eine seltene psychologische Störung, die eine obsessive Lust am Schenken beschreibt.

In diesem Artikel erfährst du, was Doromanie ist, welche Ursachen und Folgen sie haben kann und wie man damit umgehen kann.

Was ist Doromanie?

Der Begriff „Doromanie“ leitet sich aus dem Griechischen ab:

Doro bedeutet „Geschenk“
Manie steht für eine übersteigerte Leidenschaft oder Besessenheit

Menschen mit Doromanie empfinden einen zwanghaften Drang, anderen ständig Geschenke zu machen – oft ohne Rücksicht auf deren Wünsche, die eigene finanzielle Lage oder den sozialen Kontext. Dabei geht es weniger um das Geschenk selbst, sondern um das damit verbundene Gefühl der Kontrolle, der Anerkennung oder des Erlebens von Freude.

Ursachen der Doromanie

Die genauen Ursachen der Doromanie sind nicht vollständig erforscht. Wie bei vielen psychischen Störungen spielen jedoch mehrere Faktoren eine Rolle:

  1. Psychologische Bedürfnisse:
    Manche Menschen versuchen durch das Schenken, eigene Unsicherheiten zu kompensieren oder Liebe und Anerkennung zu „erkaufen“.

  2. Zwangsstörungen:
    Doromanie kann als Symptom einer Zwangsstörung auftreten, bei der das Schenken einen beruhigenden Effekt hat.

  3. Vergangene Erfahrungen:
    Traumatische Kindheitserlebnisse oder ein Umfeld, in dem Liebe und Zuneigung an materielle Gesten geknüpft waren, können das Verhalten fördern.

  4. Kulturelle Einflüsse:
    In manchen Kulturen wird das Schenken besonders stark mit sozialem Status oder persönlichem Wert verknüpft.

 

Symptome und Anzeichen

Ein gelegentliches Bedürfnis, großzügig zu sein, ist völlig normal. Doch bei Doromanie zeigen sich spezifische Verhaltensmuster:

  1. Unangemessene Häufigkeit: Es werden ständig Geschenke gemacht, selbst ohne Anlass.
  2. Missachtung der eigenen Ressourcen: Die finanzielle oder emotionale Belastung wird ignoriert.
  3. Unangemessene Reaktionen: Kritik oder Ablehnung der Geschenke führen zu Wut, Enttäuschung oder Rückzug.
  4. Emotionale Fixierung: Die Freude der Beschenkten wird zur einzigen Quelle von Glück oder Selbstwert.

Folgen der Doromanie

Obwohl das Schenken positiv wirken kann, hat die Doromanie oft negative Konsequenzen – sowohl für die Betroffenen als auch für ihr Umfeld:

  • Finanzielle Probleme: Häufige oder teure Geschenke können Schulden verursachen.
  • Zwischenmenschliche Spannungen: Das Gefühl, erdrückt oder manipuliert zu werden, kann Beziehungen belasten.
  • Emotionaler Stress: Wenn das Schenken zur einzigen Quelle von Anerkennung wird, entstehen Gefühle von Leere und Einsamkeit.

Behandlung und Umgang mit Doromanie

Wenn das Schenken außer Kontrolle gerät, ist es wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen. Möglichkeiten zur Behandlung umfassen:

  1. Psychotherapie:
    Besonders hilfreich sind Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie, um zwanghafte Denkmuster zu erkennen und zu verändern.

  2. Selbstreflexion:
    Betroffene können lernen, ihre Motive zu hinterfragen. Warum möchte ich schenken? Was erhoffe ich mir davon?

  3. Grenzen setzen:
    Freunde und Familie können helfen, klare Grenzen zu setzen und respektvoll auf exzessives Schenken zu reagieren.

  4. Achtsamkeitstraining:
    Übungen wie Meditation oder Journaling können helfen, impulsive Handlungen zu reduzieren.

6. Nutze unsere Gemeinschaft: Gemeinsam stärker

Die Betreuung in der Facebookgruppe bietet dir die Möglichkeit, dich mit anderen Teilnehmern auszutauschen. Gemeinsam könnt ihr Probleme lösen, euch gegenseitig motivieren und Tipps teilen.

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